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Ein Pionier des Düngemanagements
Am Lagerplatz neben einem Waldsaum nahe der thüringischen Stadt Hildburghausen belädt Fahrer Frank Erdenbrecher Mitte September den Düngerbehälter des Güstrow-Streuers auf dem Unimog U 530 mit Kalk. Das Fahrzeug ist aus dem Technikpark der Raiffeisen Warengenossenschaft Hildburghausen - einem langjährigen Kunden von Agricon. Zu deren Dienstleistungsspektrum gehört die Düngung und der Pflanzenschutz für 15 Betriebe in der Region auf einer Fläche von insgesamt rund 30.000 ha. Auf dem Dach des Agrar-Lkw ist ein blauer N-Sensor® montiert. Es ist eines der ersten Modelle des Herstellers Yara. "Wir arbeiten damit bereits seit 2000. Er wird jedes Jahr gewartet und funktioniert zuverlässig", berichtet Geschäftsführer Eberhard Tanzberger. Der N-Sensor® ist eine der technischen Voraussetzungen für das Komplettpaket aus regelmäßiger Bodenbeprobung und teilflächenspezifischer Düngung, das ein Großteil der betreuten Agrarunternehmen in Anspruch nimmt.
Kalk wird entsprechend der Applikationskarten von Agricon mit einem Unimog samt Düngerstreuer ausgebracht. Foto: Carmen Rudolph
Im Bereich der Grunddüngung geschieht dies in Kooperation mit dem Maschinenring Hildburghausen. "Wir führen jährlich auf 6.000 ha Bodenbeprobungen durch und wiederholen sie im Rhythmus von fünf Jahren. Somit haben wir die Nährstoffversorgung auf der gesamten Ackerfläche im Blick", sagt Maschinenring-Geschäftsführer Manfred Müller. Die Beprobung im Raster von 3 ha erfolgt mit zwei halbautomatisch arbeitenden Geräten am Heck von geländegängigen Pkw. Die Fahrzeuge bewegen sich in jeder der zuvor am Computer festgelegten Raster-Teilfläche Z-förmig. Die Fahrspur wird bei der erstmaligen Beprobung des Schlages mit einem GPS-Gerät aufgezeichnet und dient bei der Wiederholung als Vorlage für die abzufahrende Route. Während kurzer Stopps sticht die Lanze des Beprobungsgerätes in den Boden. Die Mischprobe aus bis zu 20 Bodenentnahmen pro Raster untersucht ein Labor. Die Ergebnisse der Nährstoffanalyse werden in die digitale Karte des Schlages aufgenommen. Die daraus abgeleitete Applikationskarte bildet bei der Grunddüngung in den Monaten Juli bis Oktober die Arbeitsgrundlage für die ISOBUS-Steuerung des Streuers auf dem Unimog des Hildburghausener Dienstleisters.
Welchen Effekt die Kalkausbringung für die Nährstoffverfügbarkeit in den Böden gebracht hat, ermittelt Eberhard Tanzberger im Frühjahr auf ausgesuchten Flächen mit dem N-Tester® von Yara. "Aus den Chlorophyll-Werten der Pflanzenblätter und unter Berücksichtigung eines Zu- bzw. Abschlags gemäß der jährlich aktualisierten Sortentabelle ergibt sich der Richtwert für die benötigte Stickstoffmenge", erläutert der 65-jährige. Die zweite und dritte Nährstoffgabe wird teilflächenspezifisch ausgebracht. Dazu fährt der Unimog, der dank Allradlenkung auch im Bereich des Vorgewendes und beim Rangieren mit keinem Rad die angelegten Fahrspuren verlässt, zunächst durch den Bestand und scannt mit dem N-Sensor® den durchschnittlichen Düngerbedarf. Die Düngung entsprechend des natürlicherweise unterschiedlichen Bedarfs in den Feldbereichen erfolgt dann bei den Überfahrten durch die Online-Steuerung des Streuers auf Basis der Messergebnisse des N-Sensors® auf dem Kabinendach.
Eberhard Tanzberger kann sich bei der Düngeplanung auf agriPORT verlassen. Foto: Carmen Rudolph
"Bei all dem entstehen gewaltige Datenmengen, die wir seit 2012 mit der Managementsoftware agriPORT von Agricon verwalten", berichtet Tanzberger. Auf das Cloud-basierte System könnten alle Beteiligten über den Hofrechner oder mobile Geräte zugreifen. So würden die Agrarbetriebe mit den entsprechenden Softwaremodulen die Applikationskarten unter Berücksichtigung der geplanten Fruchtfolge erstellen. Grundlage dafür sind die vom Maschinenring in das System agriPORT eingepflegten Ergebnisse der Bodenproben. Die Karten gehen dann per Mail an den Bordrechner im Düngerstreuer des Lohnunternehmens. Im gemeinsam genutzten Auftragsmanagement wiederum können sich die Agrarbetriebe über den Fortschritt der Ausbringung informieren. "Das hat sich sehr gut eingespielt. Andernfalls wäre die Koordinierung der teilflächenspezifischen Düngung zwischen den verschiedenen Betrieben und Dienstleistern auf den vielen Einzelschlägen kaum machbar", ist der Lohnunternehmer überzeugt.
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