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13.12.2021

Interview: Precision Farming in der Praxis

Zu Gast bei Agrar DiS in Salzhemmendorf

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Der Landwirtschaftsbetrieb Agrar DiS GmbH & Co. KG in Salzhemmendorf ist ein Zusammenschluss aus vier Betrieben und bewirtschaftet insgesamt circa 850 Hektar auf unterschiedlichen Bodenarten - von schweren Lehmböden bis hin zu Hanglagen mit höheren Tonanteilen. In den letzten Jahren ist der Betrieb in die Vermehrung von Getreide reingewachsen. So wird neben Raps, Rüben und Silomais, auch Gerste, Sommerweizen, Roggen und ab nächstem Jahr Hafer angebaut. Grund für die Anbaustrategie ist, dass die Marktleistung im Getreide weiter gesteigert wird. 2020 entschied sich das Unternehmen in der N-Düngung mit dem Yara N-Sensor zu arbeiten.

Wir haben uns mit Moritz Ehle, dem Geschäftsführer der Agrar DiS, zum Interview gegroffen und ihn zur ersten Saison mit dem N-Sensor befragt.

Woher kam 2020 die Motivation sich mit dem Thema N-Düngung und Sensordüngung auseinanderzusetzen?

Um die Marktleistung weiter zu steigern, sind wir auf die Frage gekommen, wie wir die einzelnen Früchte und vor allem die einzelnen Erträge dieser Früchte weiter optimieren können. Außerdem wollten wir die Effizienz noch weiter steigern. Nicht zu letzt sind wir dann beim Dünger gelandet, als wesentlicher Teil der Direktkosten. Damit muss man sich auseinandersetzen - einmal vor dem wirtschaftlichen Hintergrund, außerdem werden die gesellschaftlichen Anforderungen und der rechtliche Rahmen für die Düngung immer enger. Wir haben sehr strenge Vorgaben, was wir wann und wie viel wir düngen dürfen. Um dann noch Qualität zu erzeugen, muss jedes Kilogramm Stickstoff sinnvoll an der richtigen Stelle sitzen. Deshalb sind wir auf die Überlegung gekommen, uns mit den Produkten der Agricon zu beschäftigen.  

Welche Ziele verfolgen Sie unternehmerisch mit dem N-Senor?

In der heutigen Zeit mit einem Stickstoffpreis von 2 Euro pro Kilogramm, also dem Dreifachen von dem, was es letztes Jahr gekostet hat, ist die Frage einfach zu beantworten. Jede zwei Euro, jedes Kilo Stickstoff muss an die richtige Stelle! Da haben wir nichts mehr zu verschenken. Wir wollen mit dem Mineraldünger neben dem Grunddünger vor allem den Stickstoff an die richtige Stelle bringen. 

Haben Sie Ihre Ziele im ersten Einsatzjahr erreicht?

Wenn man sich für ein solches System entscheidet, muss man vorher wissen, dass man dafür Zeit aufwenden muss. Man muss regelmäßig im Frühjahr mit dem N-Tester auf die Fläche, um die Entwicklung der Bestände zu beobachten. Nur so kann man im richtigen Moment mit der Düngung starten. Heißt im Umkehrschluss, dass man viel näher an der Bestandentwicklung ist und nicht mehr wie früher nach Schema F düngt. 

Das heißt: Ja, wir haben unsere Ziele erreicht, weil wir mehr Effizienz herauskitzeln, uns mehr mit dem Thema auseinandersetzen und damit an der Stelle besser werden.

Wie wichtig schätzen Sie die Unterstützung der Agricon im ersten Jahr ein? 

Unser Agricon-Berater hat das System in unseren Betrieb sehr gut mit integriert. Das ist auch wesentlich. Wenn man ein solches System kauft, wird das von den Mitarbeitern skeptisch gesehen, da es Mehraufwand bedeutet, denn man muss sich damit beschäftigen. Alle müssen sich in die Thematik reindenken und mitmachen. Insofern ist eine enge Zusammenarbeit im ersten Jahr essentiell. Im Übrigen auch für die Firma Agricon, denn wenn im Nachhinein von der Kundschaft Rückmeldungen kommen, dass das System nicht richtig funktioniert oder die Ziele nicht erreicht wurden, kann man damit keine Werbung machen. Von daher sind wir sehr zufrieden!

Auf welchem Schlag befinden wir uns hier? Und was zeichnet ihn aus?

Wir befinden uns hier auf dem Schlag Schafstall, auf dem Wintergerste angebaut wird. Diese befindet sich ungefähr im EC-Stadium 25 bis 28. Sie ist sehr früh Anfang September gedrillt, weswegen sie auch schon weit ist. Umso mehr Sinn macht es, hier heute den Herbstscan durchzuführen. Wir wollen den Bestand aufnehmen, um dann im Frühjahr genau zu wissen, auf welcher Teilfläche wir wieviel Stickstoff genau düngen müssen. Wir machen das im Herbst, weil über den Winter Pflanzenmasse abstirbt und wir so ein genaueres Bild bekommen. Die Werte liegen jetzt hier auf der Teilfläche zwischen 8 und 47 kg N/ha. Im Mittel sind wir ungefähr bei 30 kg N/ha. Dass heißt, wir haben Teilflächen mit einer niedrigeren Stickstoffaufnahme und dann haben wir Bereiche auf Lehmboden, die sehr gut versorgt sind und viel Stickstoff aufgenommen haben. Darauf wollen wir entsprechend reagieren.

Welche Ziele verfolgen Sie mit dem Sensor auf diesem Schlag?

In dieser Hybrid-Gersten-Vermehrung kommt es insbesondere darauf an, wie auch in allen anderen Getreidesbeständen, einen möglichst homogenen Bestand zur Ernte vorliegen zu haben. Insofern wollen wir die schwachen Bereiche aufdüngen, die vorhandenen Triebe damit fördern, und in den gut versorgten Ecken den Stickstoff reduzieren, um dann einen optimalen Bestand auf der gesamten Fläche hinzukriegen. Der Boden gibt das durchaus her, wenn der Niederschlag da ist. Wir wollen mit der Düngung den pflanzenbaulichen Grundstein dafür legen.

Warum ist der Herbstscan so wichtig?

Der Herbstscan ist für uns die beste Datengrundlage. Über den Winter sterben durch Auswinterung und Frost einige Pflanzen ab oder verlieren Blätter. Insofern haben wir jetzt eine gute Grundlage, die wir aufnehmen können und im Frühjahr nutzen. Wir düngen auf diesen Flächen keinen Gärrest, haben somit mit Mineraldünger alles in der Hand und können damit sehr gut steuern. Diese Möglichkeit wollen wir aus pflanzenbaulicher und wirtschaftlicher Sicht gut nutzen. 

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