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Zertifikatskurs DIGITALER PFLANZENBAU IM JAHRESZYKLUS geht in die 2. Runde
Im Juli 2020 startete der erste Zertifikatskurs rund um den digitalen Pflanzenbau im Jahreszyklus. Der Kurs wird im Rahmen eines EIP-AGRI-Projektes, Projektträger ist der Agronym e. V., entwickelt und von der Agricon GmbH, die als Gründungsmitglied des Vereins Initiator ist, maßgeblich mitgestaltet. Nun steht der zweite Kurs in den Startlöchern – Zeit für einen Rück- und Ausblick.
Interessenten können sich ab sofort online auf der Vereinshomepage anmelden. Die Teilnahmekosten übernimmt der Freistaat Sachsen.
Landwirte müssen Betriebsmittel immer sorgsamer und effizienter einsetzen, um ihre Wettbewerbsfähigkeit nachhaltig zu sichern. Informationsgeleiteter, regelbasierter und automatisierter Pflanzenbau gewinnt daher in der Branche zunehmend an Bedeutung.
In Sachsen widmen sich landwirtschaftlichen Bildungseinrichtungen dem Thema Precision Farming nur vereinzelt. Ein ganzheitliches Angebot für Nachwuchsbetriebsleiter und Agronomen existiert bislang nicht. Dies änderte sich durch den erstmalig im Juli 2020 gestarteten Zertifikatskurs „Digitaler Pflanzenbau im Jahreszyklus“. Entwickelt wurde die berufsbegleitende Spezialausbildung von Agronym, einem Verein der landwirtschaftliche Fachkräfte auf innovativen Gebieten qualifiziert.
Um eine möglichst hohe Lernqualität zu sichern und eine persönliche Betreuung zu garantieren, ist die Teilnehmerzahl auf 12 Personen begrenzt. Die Kosten von rund 10.000 EUR pro Person werden in der Saison 2021/22 durch eine Förderung des Freistaates Sachsen getragen.
Bei den Teilnehmern des ersten Kurses handelt es sich um Betriebsleiter, Geschäftsführer und Verantwortliche für den Pflanzenbau aus sächsischen Betrieben mit 150 ha bis 5200 ha landwirtschaftlicher Nutzfläche.
Sie durchlaufen sechs Module, in welchen jeweils acker- und pflanzenbauliche Grundsätze vermittelt, unterschiedliche Methoden zur Erfassung der erforderlichen agronomischen Information vorgestellt und bewertet, die Applikationen digital vorbereitet und geplant und dann in unterschiedlichen Praxisbetrieben praktisch umgesetzt werden. Die die inhaltlichen Schwerpunkte sind:
- Modul 1: Grundlagen
- Modul 2: Grunddüngung
- Modul 3: Aussaat
- Modul 4: N-Düngung
- Modul 5: Pflanzenschutz
- Modul 6: Technologisches Projekt
Die detaillierten Modulbeschreibungen finden Sie hier.
Das methodische Konzept setzt auf einen Referentenmix aus praxiserprobten Precision-Farming-Experten wie der Agricon und ausgewiesenen Spezialisten der Branche für die Vertiefung einzelner Fachschwerpunkte. So referierten unter anderem Prof. Dr. Thomas Herlitzius von der Technischen Universität Dresden über die Hindernisse der Digitalisierung, Ludwig von Blomberg von KWS Saat wie man mit variabler Aussaatstärke die Maisaussaat optimieren kann und Dr. Marcel Thieron von amagrar über das Expertensystem für den integrierten Pflanzenschutz.
Darüber hinaus vermittelt der Kurs auch aktuelle Ergebnisse aus EIP-Agri-Projekten, z. B. referierte Prof. Eckart Kramer von der Hochschule für nachhaltige Entwicklung Eberswalde zum Thema Präzise Kalkung in Brandenburg. Im April 2021 wird diese Reihe mit einem hybriden EIP-Agri-Tag fortgesetzt. Die Pilotkurse werden mit externer Unterstützung evaluiert, so wird Optimierungspotenzial des Lehrkonzepts durch Teilnehmer und Referenten unmittelbar reflektiert und umgesetzt.
Ab Sommer 2021 geht der Kurs in die zweite, vom Freistaat Sachsen geförderte, Pilotrunde. Das Angebot richtet sich an bereits tätige oder künftige Nachwuchsbetriebsleiter aus sächsischen Landwirtschaftsbetrieben. Grundlegende Kenntnisse in der Landwirtschaft und ein hohes Interesse an den Themen des digitalen Pflanzenbaus sind maßgebliche Auswahlkriterien für die Teilnahme am Kurs. Bewerbungen sind ab sofort online mit Lebenslauf und Motivationsschreiben auf den Seiten des Agronym e.V. möglich.
Stimmen zum Kurs
„Es handelt es sich bei dem Zertifikatskurs um ein komplett neues Bildungsformat für landwirtschaftliche Praktiker“, erklärt Prof. Dr. Thomas Herlitzius von der Technischen Universität Dresden. Er ist Vorstandsvorsitzender des Agronym e.V. und hat die Spezialausbildung mitinitiiert. „Unser Ansatz ist in Deutschland derzeit beispiellos: im Verlauf einer kompletten Saison vermitteln wir pflanzenbauliches Wissen und erfassen parallel auf Versuchsflächen alle für den Kurs relevanten Daten. Diese digitalen Informa-tionen werten wir gemeinsam mit den Teilnehmern aus, wodurch agronomische Zusam-menhänge ersichtlich werden. So können die Erkenntnisse direkt in der Praxis angewen-det werden“, führt Herlitzius weiter aus.
Für die methodisch-didaktische Gestaltung der Spezialausbildung konnte Agronym die Firma Agricon gewinnen. Das Unternehmen aus Jahna entwickelt seit knapp 25 Jahren digitale Lösungen für die landwirtschaftliche Praxis. „Es ist klasse, dass wir diesen innovativen Zertifikatskurs mit auf die Beine stellen durften.“, freut sich Geschäftsführer Peer Leithold. Er ergänzt: „Die Diskussionen mit den Teilnehmern im Kurs befruchten auch unsere Arbeit und unterstreichen, dass Precision Farming erst dann sein volles Potential entfalten kann, wenn digitale Prozesse und deren Regeln von den Anwendern im Komplex verstanden und in den Betrieben nicht nur bruchstückhaft angewendet werden.“
Stimmen der Teilnehmer
Vroni Hentschel, L & K GmbH Lommatzsch: „Wir arbeiten bereits zu einem großen Teil mit digitalen Prozessen. Der tiefe Einblick in agronomische Zusammenhänge und der Austausch mit den Fachkollegen sind für mich ein großes Plus an diesem Kurs.“
Robert Exner, Agrargenossenschaft Lößnitz-Stollberg eG: „Unser Agrargenossenschaft will sich stärker auf digitale Landwirtschaft ausrichten. Da ist es prima, dass ich so einen umfassenden Überblick zu den heutigen Möglichkeiten erlange, das erleichtert uns die Umsetzung im Unternehmen.“
Christoph Beyer, Agraset-Agrargenossenschaft eG Naundorf bei Rochlitz: „Als großer Landwirtschaftsbetrieb stehen wir Innovationen stets offen gegenüber. Durch den Einsatz präziser Landwirtschaft lassen sich ökologische und wirtschaftliche Aspekte gut miteinander verbinden.“
Über Agronym e.V.
Zweck des Vereins ist die Förderung von Wissenschaft und Forschung für eine nachhaltige Bioökonomie in Mitteldeutschland. Insbesondere mit dem Ziel, Forschung unter Einbeziehung kleiner und mittlerer Unternehmen zu initiieren, den wissenschaftlichen Nachwuchs sowie Fachkräfte auf innovativen Gebieten zu qualifizieren sowie den Austausch über die Ergebnisse wissenschaftlicher Forschung zu organisieren. Agronym e.V. versteht sich als Netzwerk und gelebte Informations-, Kommunikations- und Kooperationsplattform technischer Innovationen für die Landwirtschaft mit überregionaler Ausstrahlung.
Über die Projektförderung
Der Zertifikatskurs „Digitaler Pflanzenbau im Jahreszyklus“ wird aus Mitteln des Europäischen Landwirtschaftsfonds für die Entwicklung des Ländlichen Raumes (ELER) gefördert. Besonderer Wert wird daher auf den Transfer neuester Erkenntnisse aus abgeschlossenen und laufenden EIP-AGRI-Projekten gelegt. In Sachsen ist für die Durchführung der ELER-Förderungen das Staatsministerium für Energie, Klimaschutz, Umwelt und Landwirtschaft, Referat Förderstrategie, ELER-Verwaltungsbehörde zuständig.
Kontakt:
Dr. Claudia Scholta
Netzwerkmanager Agronym e.V.
Mobil: +49 174 31 20 524
E-Mail: scholta@agronym.de
Internet: https://agronym.de
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