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Ja genau, 345 Teilnehmer waren nicht einfach nur dabei, sondern richtig mittendrin bei unseren Fahrerschulungen von Anfang Januar bis Ende März - wir sind immer noch ganz baff über solchen Zuspruch.
Zusammengefasst waren das an insgesamt 21 Standorten mehr als 700 Tassen Kaffee, 1024 belegte Brötchen und 120 Liter Mineralwasser. Aber eben auch mehr als 869400 Minuten intensiven Zuhörens und aktiver Informations-Verarbeitung. Kurz: eine Menge rauchende Köpfe.
Fun Fact: Es wurde ungewöhnlich selten gegähnt, was wir natürlich gern als Hinweis für die empfundene Relevanz interpretieren. Und so falsch war der Eindruck dann wohl auch gar nicht, wie das Feedback zufällig ausgewählter Teilnehmer bestätigt – hier eine Auswahl ohne Filter oder Weichzeichner: „Auffrischung der Grundlagen“, „Fachwissen gefestigt“, „Wissensauffrischung, gut vorbereitet in die Saison“, „Erfahrungsaustausch“, „Einblick in Anwendertechnik“, „Mal wieder was Neues, neue Informationen gehört“, „Wieder dazu gelernt“, „Einblick was technisch machbar ist“ „Anregung, andere Herangehensweisen kennengelernt“, „Auffrischung von Wissen“, „Auffrischung, Vorbereitung für die neue Saison“, „Erfahrungsaustausch, alles noch mal auffrischen“
Dabei hat sich schnell bestätigt: Digital ist eben nicht immer besser, insbesondere dann, wenn ein Lehrangebot mehr sein will und muss als ein Tutorial auf YouTube, also wenn Vermittlung von Wissen wichtiger ist als bloßes Info-Geballer.
In digitalen Lehr-Formaten wirkt das Publikum meist steifer, agiert weniger spontan, hier gibt es zu selten ‚Mitwirkende‘ im wörtlichen Sinn. Entsprechend statisch und blutleer bleibt dann meist auch die Wissensvermittlung, sie kratzt bestenfalls an der Oberfläche, geht aber nicht tief genug rein. Daher überrascht es nicht wirklich: Das in echt dabei sein wurde dann als „durch die Bank weg positiv gesehen“ so Schulungsleiter Bodo Hanns.
Die Fahrerschulungen wurden eben nicht als obligatorische Pflichtveranstaltung erlebt, die man brav absitzt: „Das war Fakt, alle gehen hier auch mal aus sich raus … also wie macht ihr das und wie machen das die Anderen?“ und „Es war ein gegenseitiges Helfen und Erklären, auch eine offenere Diskussion, man hält nicht so hinterm Berg, reagiert auch mal spontan“ (Bodo Hanns)
Wir wollen online-Formate beileibe nicht verteufeln, aber sie bleiben gerade für praxisnahe Kurse wie unsere Fahrerschulungen eine Notlösung. Erst von Angesicht zu Angesicht, lebt und gedeiht Austausch und nur so gelingt möglichst nachhaltig wirkende Wissensvermittlung, kongenial flankiert von gewinnbringendem Erfahrungsaustausch unter Kollegen. Das wird eben nur möglich, wenn man auch mal rauskommt, mal über den eigenen Tellerrand hinausschauen muss und erfährt, wie man es woanders macht und es dann mit den eigenen Routinen/Erfahrungen abgleicht.
Auch noch bemerkenswert: Die jüngere Generation (Ü35) war schon rein zahlenmäßig stärker vertreten als in den Vorjahren. Diese Jahrgänge sind bekanntermaßen im Umgang mit moderner Technik und insbesondere digitalen Features geschickter, agieren hier selbstverständlicher. Generell sind jüngere Fahrer nicht nur offener gegenüber moderner Technik, sie sind von ihr fasziniert, für sie ist neue, noch unbekannte Technik keine Herausforderung (Herausforderungen vermeidet diese Generation bekanntlich eher), sondern eine ‚Challenge‘ (… und Challenges liebt sie). Genügend ‚digitale-technische‘ Anteile sind deshalb auch zunehmend ein Schlüsselkriterium bei Auswahl des Arbeitgebers in der Landwirtschaft: „Die Jüngeren sind eben immer auch noch mit einem Fuß im Büro, wissen grundsätzlich eher, wie man mit moderner, digitaler Technik umgeht“
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