Intelligente Landtechnik zeichnet Rekordgemälde auf Gras | 08.07.2016
Ein Flugplatz für Kleinflugzeuge in Stetiskes nahe der nord-litauischen Stadt Panevezys diente als Leinwand. Als Pinsel nutzten die Organisatoren ein Gespann aus einem Traktor des tschechischen Herstellers Zetor und einer Unia-Pflanzenschutzspritze Europa. Mit einer Geschwindigkeit von fünf Stundenkilometern wurden Traktor und Spritze per Autopilot über das Feld gelenkt; lediglich beim Wenden griff der Fahrer händisch ein (weiter zum Video auf Agricon Facebook).
ISOBUS-Terminal schaltet Einzeldüsen automatisch an und aus
Geführt wurde "der Pinsel" von dem ISOBUS-Terminal TOUCH800 von Müller-Elektronik. Es arbeitete die hinterlegte Applikationskarte automatisch ab und regelte das teilflächenspezifische Zu- und Abschalten der 48 Düsen am Spritzgestänge. Die Applikationskarte war im Vorfeld anhand einer Skizze des litauischen Staatswappens am zentralen Agricon-Standort in Deutschland erstellt worden. Agricon-Mitarbeiterin Birgit Schäbitz, im Unternehmen für Feldversuchswesen verantwortlich, hatte eine Applikationskarte von rund sechs Hektar berechnet. Somit konnten die Organisatoren die notwendige Ausbringmenge des Wasser-Farb-Gemisches planen.
Bei knapp 1800 Liter Gesamtverbrauch wurden pro Hektar 300 Liter appliziert. Das Gemisch ist umweltverträglich und biologisch abbaubar; es wird gemeinhin auf Fußballplätzen zum Einzeichnen der Begrenzungslinien verwendet.
Nach 2:50 Stunden war das Gemälde fertig. Rund 500 Gäste - Landwirte sowie Einwohner des benachbarten Stetiskes - waren hautnah Zeugen des Rekords; das Erdbeobachtungsssatelliten-Paar Sentinal-2 hielt das Gemälde vom Weltraum aus fest.
Landwirtschaft im digitalen Zeitalter
"Mit unserem Rekordversuch haben wir eindrucksvoll gezeigt, was Landwirtschaft im Digitalen Zeitalter leistet", sagt Marius Kazlauskas, Agricon-Fachberater in Litauen. "Autopiloten, Teilbreitenschaltung, das automatische Differenzieren von Saatgut, Dünger und Pflanzenschutzmitteln dienen Landwirten dazu, ihre Felder so effizient wie möglich zu bewirtschaften. Das steigert einerseits die Erträge und Erlöse und spart andererseits Betriebsmittel und schont die Umwelt."