Ackerland unterscheidet sich für die meisten Menschen nur durch seine Farbe. Mal ist es grün, voller junger Triebe oder komplett gelb und übersät mit Raps oder braun, wenn die Gerste kurz vor der Ernte steht. Bei Unternehmer Peer Leithold ist das anders. Für den 55-jährigen Sachsen ist jeder Quadratmeter eines Feldes durch das Zusammenspiel aus Klima, Bodenart und Pflanze einzigartig.

Der Sohn eines Landwirts träumte zunächst davon, eine große Landwirtschaftliche Produktionsgenossenschaft (LPG) zu leiten. Mit der deutschen Wiedervereinigung veränderte sich jedoch die Branche. Leithold musste umdenken und entdeckte die GPS-Technik für sich. Zusammen mit fünf Partnern gründete er 1997 die Firma Agricon und entwickelte eine Software für den zielgerichteten Pflanzenanbau, das Precision Farming.

Das Team stellt heute Sensoren her, mit deren Hilfe die Feldarbeit punktgenau erfolgen kann. Über Bodenanalysen werden Informationen zu den Wachstumsbedingungen auf einem Feld gesammelt. Die gewonnenen Daten werden durch einen Algorithmus in Befehle umgewandelt und in die Landmaschinen programmiert. Die Geräte wissen dann, wo und wie viel sie düngen müssen. „Durch unser Verfahren werden nur so viel Düngemittel, Saatgut und Pflanzenschutzmittel eingesetzt wie nötig“, erklärt Leithold. Die Landwirte sparen so rund zwölf Prozent Stickstoffdünger ein. 850 Euro zahlen sie pro Jahr an Agricon. Dazu kommt eine Grundpauschale von 350 Euro. Die Digitalisierung hält Leithold für die richtige Antwort auf die momentane Kritik an konventioneller Landwirtschaft, zu viele Pestizide oder zu wenig Artenschutz.

Vor gut 22 Jahren gründete Peer Leithold das Unternehmen Agricon und entwickelte zusammen mit seinem Team eine Software für den teilflächengenauen Pflanzenanbau: agriPORT.

Ganzheitlicher Lösungsansatz

Während der IT-Spezialist anfangs nur Sensoren und Software für einzelne Bereiche wie die Pflanzendüngung anbot, hat er inzwischen auch Lösungen für die gesamte Feldarbeit und Betriebsführung entwickelt. Bauern können so den ganzen Betrieb am Bildschirm abbilden und betreuen. Testen konnte Leithold seine neuen Systeme auf Feldern von Freunden und Kunden. Die Landwirte von der Umstellung zu überzeugen war anfangs nicht leicht. Der Unternehmer sagt: „Mit unserem System haben wir gängige Produktionsmethoden infrage gestellt.“

Der Sensor auf dem Traktor misst die Stickstoffaufnahmen der Pflanzen auf dem Feld. Ein Algorithmus berechnet dann in Echtzeit, wie viel N-Dünger der Streuer auf der Teilfläche ausbringen muss.

Kooperation mit John Deere

Immerhin nutzen jetzt 3.000 Bauern aus ganz Europa die Software der Firma. Die Kooperation mit einem erfolgreichen Landtechnik-Hersteller, der US-Firma John Deere, zahlte sich aus. Vor zwei Jahren kam der Milliardenkonzern auf Leithold zu. John Deere bietet jetzt seine Maschinen zusammen mit der Agricon-Technologie an. „Wenn Kunden bei dem Landmaschinenhändler noch Fragen und Wünsche im Bereich Precision Farming haben oder ihren Betrieb digitalisieren möchten, werden sie an uns weitervermittelt“, sagt Leithold.

Er hält sein Digitalangebot für einen entscheidenden Wettbewerbsvorteil... weiterlesen auf Focus.de

 

 

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