1. Analyse der N-Aufnahmen im Winterraps 2018-2025

Die Auswertung der N-Aufnahmen vor Winter in Winterraps über die letzten sieben Jahre zeigt einen besorgniserregenden Trend:

Abbildung 1: Datenbasis: 392.175 ha gescannt vor Winter mit N-Sensor (2018-2024)

Wertet man die N-Aufnahmen von Winterraps zur N2 aus, zeigt sich ein ganz ähnliches Bild:

Abbildung 1: Datenbasis: 556.050 ha gemessene N-Aufnahme mit N-Sensor zur Applikation der N2 (2018 - 2025)

Diese unzureichenden und rückläufigen N-Aufnahmen vor Winter und zur N2 haben mehrere Gründe:

2. Ursachen der rückläufigen N-Aufnahmen, der schlechten Bestandsentwicklung und der schwachen Erträge

Ursache 1: Negative N-Bilanzen

Ursache 2: Reduzierte Bodenbearbeitung

Diese Effekte verstärken sich gegenseitig: Weniger N im System trifft auf schlechtere Mineralisationsbedingungen und schwache Wurzelausprägung. Hinzu kommen schwerwiegende Fehler bei der Düngung.

Ursache 3: Fehler bei der Düngung

3.1. Andüngung zu früh und zu niedrig!

Auf die schwächere Herbstentwicklung, immerhin fehlt hier 1/3 der normalen Biomasse, wird überhaupt nicht mit einer gesteigerten N1 reagiert! Teilweise wird sogar mit reduzierter Andüngung reagiert. Meistens mit der falschen N-Form, dann viel zu früh und begleitet von der immerwährenden Angst „ja nicht so viel düngen zu dürfen“, obwohl die für dieses Jahr richtige Menge noch gar nicht bekannt ist.
Die Fehlerkette nimmt hier bereits Ihren Lauf. Wer bei der Andüngung Abstriche bei der N-Form, beim Zeitpunkt und/oder bei der Höhe der Düngung macht, setzt hier bereits den Ertrag aufs Spiel!

3.2. N2 zu früh und zu niedrig

Da die N-Aufnahme aufgrund der ersten Fehler sehr gering ist und die Bestände nur verhalten loswachsen, wird meistens zu früh mit der N2 begonnen, die Düngung ein weiteres Mal reduziert und oftmals wieder die falsche N-Form genutzt.

3.3. Wenig N-Aufnahme bis zur Vollblüte

Raps nimmt Stickstoff nur bis zur Vollblüte auf. Was bis dahin nicht in der Pflanze angekommen ist, wird auch nicht in Ertrag umgesetzt.
Zur Vollblüte sollte der Raps mindestens 230-240 kg N/ha aufgenommen haben. Da der Raps den Stickstoff größtenteils vor Einsetzen der Mineralisierung aufnimmt, kann auf Stickstoff „aus dem Boden“ nicht gehofft werden. Der Raps muss im Frühjahr fast ausschließlich mineralisch ernährt werden! Wird die falsche N-Form erneut zum falschen Zeitpunkt und in falscher Höhe appliziert, läuft ein Großteil der ohnehin schon reduzierten Düngermenge „ins Leere“ und steht der Rapspflanze nicht zur Verfügung.

Die folgende Tabelle fasst die Problemlage zusammen. Die Spalte „Soll kg N/ha“ gibt die Sollwerte für einen Rapsertrag von > 40 dt/ha an.
Die Spalte „Ist kg N/ha“ beschreibt die durchschnittliche Entwicklung von Rapsbeständen auf Grundlage der in Abschnitt 1 diskutierten Entwicklungen zu den verschiedenen Terminen.

Abbildung 2: Soll-Ist-Abgleich der N-Aufnahme von Winterraps


Die Gründe für die schlechten Rapserträge werden dann oft bei den üblichen Verdächtigen gesucht: Aussaatbedingungen, mangelnde Optionen im Pflanzenschutz, Trockenheit im Frühjahr.
Die Datenlage ist allerdings eindeutig: Der Hauptwachstumsfaktor Stickstoff wird sehr stiefmütterlich bis fahrlässig behandelt.

3. Aktuelle Handlungsempfehlungen für die Herbstdüngung im Raps

Um den beschriebenen Entwicklungen entgegenzuwirken und die optimale N-Aufnahme von 80-90 kg N/ha im Herbstbestand zu erreichen, empfehlen wir:

Gezielte N-Düngung im Herbst

Standortanpassung

Herbstscan

Die Herbstdüngung ist der erste und entscheidende Schritt, um die Fehlerkette zu durchbrechen und die Grundlage für hohe Erträge zu schaffen. Die Investition von 40 kg N/ha im Herbst zahlt sich durch bessere Wurzelentwicklung und letztlich stabilere Erträge mehrfach aus.

4. Reihenfolge der Optimierung der N-Düngung im Winterraps

Herbst: Sicherstellen von 80-90 kg N/ha im Bestand durch gezielte Düngung. Herbstscan durchführen.

N1: Ausbringung zu Vegetationsbeginn mit schnell verfügbaren N-Formen, N1= Sollwert 160 kg N/ha - N-Aufnahme Herbstscan

N2: Timing nach Entwicklungsstand (min. EC 30), Einsatz des Moduls "Absolute Rapsdüngung", N2= Sollwert 260/240/220 kg N/ha - aktuelle N-Aufnahme

Ziel: N-Aufnahme von 230-240+ kg N/ha zur Vollblüte

Wie sie Ihren N-Sensor bestmöglich zu unterschiedlichen Düngungszeitpunkten im Winterraps einsetzen, beschreiben wir in den kommenden Beratungsschreiben.

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