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02.06.2021

Die erste N-Sensorsaison im Selbststudium

Felix Gümbel vom Landwirtschaftsbetrieb Gerd Gümbel bewirtschaftet 130 ha in Grebenstein, Nordhessen. Zur Verbesserung seiner Stickstoffdüngung kaufte er im späten Frühjahr einen gebrauchten Yara N-Sensor® ALS-RNS 2003. Die Winterschulungen und Trainings waren schon alle erfolgt und es musste eine andere Lösung her. “Try and Error” ist zwar oft ein beliebtes Mittel, kostet aber wertvolle Zeit und Fehler in der Düngung können sehr schnell sehr teuer werden.

Sein Fachberater, Timo Roehl, hat ihm als schnelle Lösung die Agricon Academy empfohlen. Diese beinhaltet Schritt-für-Schritt-Anleitungen zu allen Themen rund ums Precision Farming. Herr Gümbel ging die N-Düngungskurse innerhalb kürzester Zeit durch und war damit startklar für die Saison.

Als Erstes stand die 2. N-Gabe im Winterraps an. Mithilfe des N-Monitorings arbeitete er zur 2. N-Gabe im Getreide weiter vor in der Saison. Alles unter Anleitung der Academy. Für ihn ist das Besondere kein dickes Handbuch wälzen zu müssen. Zeit ist immer das knappste Gut auf dem Betrieb. Mit den Schritt-für-Schritt-Anleitungen, den vielen Bildern, Screenshots und kurzen Videos ließ sich der richtige Einsatz des Systems schnell erlernen. Die für ihn wichtigsten Themen, wie der Ersteinsatz des Sensors, konnte er zudem über die detaillierten Schulungsunterlagen noch weiter vertiefen. Der Einstieg in die Grunddüngung und den Pflanzenschutz ist schon geplant. Die anfängliche Hürde sich in die Themen einarbeiten zu müssen, ist durch die Arbeit in der Academy verschwunden.

Wir wollten es noch genauer wissen und haben uns mit dem Fachberater vor Ort zu einem Interview getroffen. 

Maria Specht: Herr Roehl, was ist die Agricon Academy? 
 
Timo Roehl: Die Academy ist eine Wissenssammlung mit drei großen Bereichen. Zunächst einmal finden Sie dort alle agronomischen Regeln und Algorithmen der Systeme -von der Grunddüngung, über die N-Düngung bis hin zum Pflanzenschutz, zweitens die agronomischen Hintergründe für die teilflächenspezifischen Anwendungen und drittens detaillierte Anleitungen für alle in einer Pflanzenbausaison ablaufenden Prozesse, deren Organisation, Datenhandling und technische Umsetzung. Also zum Beispiel: Wie wird ein Herbstscan durchgeführt oder auch wie erstellt man fehlerfreie Streukarten? 
 
Maria Specht: Also ist es wie eine Art Handlungsanweisung zur Nutzung von Precision Farming? 
 
Timo Roehl: Ja, so könnte man es auch nennen. Unser Anliegen ist es, dass jeder Anwender schnell und umfangreich Zugriff auf das praxisrelevante Precision Farming-Wissen bekommt. Es ist eine Art Hilfe zur Selbsthilfe. Normalerweise betreue ich im ersten Jahr die Neu-Einsteiger in den Verfahren nach einem festen Beratungs- und Schulungskonzept. Danach beherrschen die Anwender das jeweilige Verfahren allein. Aber hin und wieder vergisst man etwas oder hat zusätzliche Fragen. Oder, wie im Falle von Herrn Gümbel, passt manchmal die Zeitschiene einfach nicht. Um diesen immensen Wissensbedarf zu decken, haben wir die Academy gebaut. Denn Fehler im Pflanzenbau kosten schnell viel Geld. 
 
Maria Specht: Das verstehe ich. Aber geben Sie damit nicht Ihr ganzes Know-how preis? 
  
Timo Roehl: Klar, aber was soll schlimm daran sein? Unser Ziel ist es, dass die Betriebsleiter selbstbestimmt und unabhängig von einer Beratungsorganisation arbeiten können. Ich möchte, dass unsere Kunden mit den digitalen Informationen von Boden, Pflanze und Witterung eigene, logische Entscheidungen treffen. Guter Pflanzenbau und Precision Farming sind ja keine Geheimwissenschaft. Es ist vielmehr die Umsetzung des integrierten Pflanzenbaus mittels moderner Technologie. Im Kern ist Precision Farming ja nichts anderes als die Beantwortung einer pflanzenbaulichen Frage am Tage X und auf einer Teilfläche Y.  
 
Maria Specht: Das klingt ja alles ganz nett. Aber wenn der Berater das ganze Spezialwissen preisgibt, dann entwertet er ja quasi sein Geschäftsmodell: Beratungshonorar gegen Beratungswissen. 
 
Timo Roehl: (lacht) Ja, das ist der Unterschied von Agricon zu anderen. Aber Spaß beiseite. Was wir hier zusammengestellt haben, ist das bestverfügbare Wissen aus den letzten 50 Jahren Pflanzenbauwissen in Mitteleuropa. Dazu kommen eigene Erfahrungen und die unserer Kunden aus den letzten 24 Jahren. Das Wissen steht allen frei zur Verfügung. Das Zusammentragen des Wissens und Know-hows, deren Aufbereitung und der Unterhalt der Plattform müssen natürlich entlohnt werden.  
 
Maria Specht: Und das erfolgt wie? 
 
Timo Roehl: Unsere Academy kommt immer zusammen mit unserem Precision Farming-Datenmanagementsystem dem agriPORT. Unsere Kunden schließen einen Vertrag mit uns ab. Darin enthalten ist: Check der Technik, Updates auf den Terminals im Feld, Zugang zum agriPORT und natürlich die Academy. Jedes Jahr gibt es Verbesserungen und neue Funktionen, daher sollte immer die aktuellste Version genutzt werden. Hinzukommt das ständige Lernen und Weiterbilden der Betriebsleiter, aber auch der Fahrer. Für den direkten Erfahrungsaustausch finden zudem jährlich Schulungen für die Fahrer und Arbeitskreise für die Betriebsleiter statt. Das ist immer wieder spannend, die vielen Erfahrungen und Ideen offen zu diskutieren. Man lernt voneinander. 
 
Maria Specht: Herzlichen Dank, Herr Roehl für die Antworten. 

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