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17.12.2021

Optimierung der N-Düngung

Düngestrategie 2022 | Teil 3

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Mit unserer Videoserie zur aktuellen Lage auf dem Düngermarkt stellt Bodo Hanns, Produktmanager N-Düngung der Agricon GmbH, mögliche Strategien der N-Düngung für das kommende Jahr vor. In den ersten beiden Beiträgen der Serie wurde herausgearbeitet, dass keinesfalls auf N-Düngung verzichtet werden darf und die organische Düngung helfen kann, fehlenden Mineraldünger zu ersetzen. Die Organik sollte aber in den Fruchtarten eingesetzt werden, die sie gut verarbeiten können. Auch die richtige Menge ist ausschlaggebend. Für optimale und maximale Erträge in den Winterkulturen wurde festgestellt, dass unbedingt mit Mineraldünger gearbeitet werden muss. 

Grafik 1 zeigt die Abweichnungen des Ertrages und des N-Aufwandes auf einem Lößstandort in Sachsen. Der optimale Ertrag lag über die Jahre 1994 bis 2013 im Mittel bei 98 dt/ha, der optimale N-Düngung im Durchschnitt bei 166 kg/ha. Nun betrachten wir, die tatsächlichen Schwankungen in den einzelnen Jahren. Die blauen Balken stellen die Abweichungen der N-Düngung zum Optimalwert und die orangenen Balken des Ertrages zum Optimalertrag dar. Es gibt durchaus Jahre, wo die Durchschnittswerte gut passen. Es gibt jedoch auch Jahre, wo die Schwankungen erheblich sind. Beispielsweise wurde im Jahr 1998 im Vergleich zum Durchschnitt über 100 kg N/ha weniger gedüngt. Dafür wurden aber auch 8 dt/ha weniger geerntet. Auf der anderen Seite haben wir das Jahr 2012. In diesem Jahr wurden über 200 kg N/ha gedüngt und gleichzeitig 14 dt/ha mehr geerntet. 

Daraus lässt sich ableiten, dass eine Düngung nach Kochrezept oder starren N-Mengen, wie es auch durch die DVO vorgegeben ist, nur selten zum optimalen Ertrag führt. Dafür sind die Unterschiede vor allem zwischen den Jahren zu groß. In Grafik 2 sind exemplarisch vier Ertragsfunktionen abgebildet. Wir sehen, dass wir Unterschiede in den Grunderträgen, in den optimalen Erträgen und den optimalen N-Düngungshöhen haben. 

Bei der praktizierten, flächeneinheitlichen N-Düngung wurde meist auf das Ertragsmaximum hingearbeitet - durchaus auch mit Sicherheitszuschlägen im Stickstoffbereich. Dabei wurde mal das Optimum getroffen bzw. war man in der Nähe, des Öfteren wurde jedoch auch zu viel gedüngt. Teilweise wurde so viel gedüngt, dass man Ertrag eingebüßt hat. Mit Precision Farming und angepasster Stickstoffdüngung konnten wir dieser Praxis ein Stück weit entgegenwirken. In Versuchen konnten bis zu 12% Stickstoff eingespart und Erträge bis zu 3% bis 7% gesteigert werden. Die Düngung wurde dabei in jedem Jahr angepasst, um sich dem Optimum weiter zu nähern. Die Einführung der DVO im Jahr 2017 schränkte dann den Spielraum der Landwirte bei der Stickstoffdüngung sehr stark ein. Bei Einhaltung der Vorgaben der DVO werden auf vielen Standorten die pflanzenbaulichen Optima nicht mehr erreicht. Eine gezielte N-Düngung wird somit umso wichtiger. 

Unser Ziel muss es sein, den N-Dünger so zu verteilen, dass wir mit jedem Kilogramm Stickstoff, welches wir ausbringen, auch den maximalen Etragszuwachs erreichen. 

Die Unterschiede aus Grafik 1 und 2 gelten nicht nur im Jahresunterschied, sondern auch auf den Teilflächen innerhalb eines einzelnen Schlages. Denn auch dort können wir sehr große Unterschiede haben: die Bodenart kann schwanken, das Relief kann entscheidend sein, die Wasseraufnahmefähigkeit und der Humusgehalt präsentieren sich heterogen. Wenn Pflanzenbestände auf dem Feld unterschiedliche Ausgangsbedingungen vorfinden, muss das in der N-Düngung berücksichtigt werden. 

Die richtige Menge zur richtigen Zeit am richtigen Ort

Zu Beginn der Saison wissen Landwirte nicht, wo die Reise im jeweiligen Jahr hingeht. Die größte Unbekannte ist dabei das Wetter, sprich Temperatur und Niederschlag. Das hat wiederum Auswirkungen auf Wurzelwachstum, N-Aufnahme, Nährstoffverfügbarkeit im Boden, Mineralisation von Stickstoff, etc. Zudem ist der Wetterverlauf innerhalb eines Jahres nicht konstant. Darauf muss mit einer flexiblen Düngestrategie reagiert werden. 

Die N-Düngung muss in geteilten Gaben am Bedarf der Pflanzen ausgerichtet werden und dieser Bedarf muss auch wirklich gedeckt werden!

Es gibt verschiedene Elemente, um den N-Bedarf einer Pflanze zu erfassen: N-Tester, N-Monitoring und N-Sensor. Damit kann der Stickstoff in Menge und Zeit angepasst werden, um somit den optimalen Ertrag zu erreichen. Eine angepasste Stickstoffdüngung hat die folgenden positiven Effekte:

  • Ertragssteigerung
  • Verbesserter Mähdrusch
  • Verbesserte Qualität des Erntegutes (gleichmäßigere und erhöhte Proteingehalte)
  • Vermeidung N-bedingtem Lager

Zusammenfassung

Die sensorgestützte Stickstoffdüngung ist die beste Strategie auch mit begrenzten Stickstoffmengen durch die Saison zu kommen. 

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